Otto Schmidt Verlag


Aus dem Heft

Krypto 2 Go (Teil 1): Krypto und Non-Fungible-Token: Was ist das eigentlich? (Wollweber/Görlich, EStB 2024, 95)

Kryptowährungen und Non-Fungible-Token (NFTs) sind im Mainstream angekommen. Von den Rekord-Kurssteigerungen des Bitcoins und anderer führender Kryptowährungen bis in das Jahr 2021 angelockt, investiert zwischenzeitlich eine Vielzahl „normaler“ Steuerpflichtiger. Zugleich existiert eine erhebliche Anzahl von High-Tradern und Anlegern der ersten Stunde. Die steuerlichen und technischen Voraussetzungen für die ordnungsgemäße Aufbereitung der Transaktionsdaten und deren Deklaration sind komplex – ebenso die sich anschließenden steuerlichen Fragestellungen. Ihnen soll – neben anderen Themenbereichen – in einer neuen Kompakt-Aufsatzreihe „Krypto 2 Go“ nachgegangen werden, deren vorliegender Auftaktbeitrag sich mit Grundsatzfragen beschäftigt.


1. Problemaufriss

2. Was sind Kryptowährungen?

3. Wesentliche Merkmale und technische Grundlagen

4. Wie entstehen Kryptowerte?

a) Proof of Work (PoW)

b) Proof of Stake (PoS)

5. Wie erhalte ich Kryptowerte?

6. Wie verwalte ich meine Kryptowerte?

7. Welche Arten von Kryptowerten gibt es?

8. Was sind NFTs?

9. Wie entstehen NFTs?

10. Zusammenfassung


1. Problemaufriss

Komplexe Fragestellungen: Im Bereich der Kryptowährungen sind die steuerlichen und technischen Voraussetzungen für die ordnungsgemäße Aufbereitung der Transaktionsdaten und deren Deklaration komplex. Sind für die Vergangenheit steuerpflichtige Gewinne nicht erklärt worden, kommen zudem Fragen der Berichtigungs- und Selbstanzeigeerklärung ins Spiel. Tangiert werden dabei immer auch Fragen, ob durch einen Wegzug oder sonstige Verlagerung ins Ausland eine Steuerpflicht auf Krypto-Assets rückwirkend – jedenfalls aber zukünftig – vermieden werden kann.

Die Beitragsreihe „Krypto 2 Go“ soll zukünftig

  • zu technischen Fragen,
  • zu steuer- und steuerstrafrechtlichen Fragen,
  • zu handelsbilanziellen Fragen sowie
  • zu Fragen sonstiger steuerlicher Bereiche (z.B. Schenkungsteuer, Umsatzsteuer)


einen Überblick gewähren und unmittelbare Tipps und Lösungsansätze für die Praxis aufzeigen. Dabei nehmen die Autoren die Praxisfälle gleichsam von ihren Schreibtischen.

Der erste Teil dieser Beitragsreihe beschäftigt sich mit Grundsatzfragen: Was sind eigentlich Kryptowährungen und NFTs? Wie funktionieren sie? Ohne ein technisches Grundverständnis können steuerliche Antworten nicht gefunden werden.

2. Was sind Kryptowährungen?

Keine Währungen im klassischen Sinne: Obgleich die Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebrauch weit verbreitet ist, sind Kryptowährungen keine Währungen im klassischen Sinne. Sie sind nicht als gesetzliche Zahlungsmittel akzeptiert – von wenigen Ausnahmen abgesehen: Als erstes Land der Welt hat El Salvador den Bitcoin im September 2021 zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht; die Zentralafrikanische Republik folgte im April 2022, machte diese Entscheidung aber schon ein knappes Jahr später wieder rückgängig.

Kryptowerte: Treffender wäre es – wie dies die englische Bezeichnung nahelegt – von Kryptowerten (Crypto Assets) zu sprechen.

Definition der EU: Dies kommt inhaltlich auch der „offiziellen“ Definition der EU am nächsten – wenngleich dort gerade von virtuellen „Währungen“ die Rede ist. Nach der EU-Geldwäsche-Richtlinie vom 30.5.20184 sind virtuelle Währungen (Kryptowährungen, Crypto Assets...) 
 



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 05.04.2024 10:56
Quelle: Verlag Dr. Otto Schmidt

zurück zur vorherigen Seite